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Thema: Your destiny is in your blood! Fr Jul 10, 2015 2:45 pm
Hey Mir ist im Moment langweilig, weshalb ich jetzt mal eine Harry Potter FF geschrieben habe Nebenbei lade ich sie auch auf meinem FanFiktion.de-Account hoch. (*Link*) Samantha Lilia McCoy ist darin die Hauptperson. Ihr werdet es aber noch sehen
Kurzbeschreibung:
Einige Jahre nach dem Endkampf bei Hogwarts ist alles wieder in Ordnung. Samantha Lilia McCoy, eine Halbamerikanerin und Halbdeutsche lebt im Norden Deutschlands und muss die Schule wechseln. Sie wird nach Hogwarts geschickt und nimmt dort am Unterricht teil. Allerdings trifft sie dort einen unheimlichen und unbekannten Mann, den bisher noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat. Was hat es mit dem Mann auf sich? Was haben all die anderen Leute auf dem Hogwartsgelände zu suchen und kennt sie jemand? Wird Samantha all diese Rätsel herausfinden, mit oder ohne Freunde und Helfer? Was ist ihr Schicksal?
Prolog:
Er wusste, dass er stark genug war um ihn zu töten und schnell genug um vor ihn zu flüchten. Doch nun stand er vor ihm. Mitten im verbotenen Wald und wartete auf sein Ende. Vieler seiner Gefolgsleute waren bei ihm. Irgendwo an der Seite des Geschehens kniete ein großer und bärtiger Halbriefe. Er war der beste Freund von diesem Halbriesen. Jeder auf der ganzen Welt kannte ihn. Er wusste, dass er seine Freunde, seine Familie und alle anderen verlassen muss. Nur um ihn zu töten. Den, der Jahre zuvor auch seine Eltern getötet hatte. Nur durch den Tod seiner Eltern und, dass er überlebt hat, wurde er berühmt. Auch waren seine schwarzen Haare, seine grünen Augen und seine blitzförmige Narbe überall bekannt. Er war eines der bekanntesten Gesichter Gryffindors. Und sein Gegner – er war einer des bekanntesten Slytherins. Don nun – nun war er... „Harry Potter! Deine letzte Stunde hat geschlagen“, ertönte die Stimme seines Feindes. Langsam trat er aus dem Schatten der Bäume und sah den etwas grauhäutigen und glatzköpfigen Mann an. Er war wie eh und je so hässlich wie der schlimmste Albtraum. „Mein Lord“, hörte man eine kratzige und rauchige Stimme von Bellatrix Lestrange, der ehemaligen Askaban-Gefangenen, „Ich dachte, es sollte wer anderes Mr. Potter...“ „Schweig! Nur ich kann und werde ihn töten!“, schnauzte Voldemort Bellatrix an und trat einige Schritte weiter zu Harry. Harrys Knie fingen schon an zu zittern und seine grünen Augen fingen vor Angst, aber auch vor Mut und Stolz, zu blitzen. „Na los. Tötet mich doch Voldemort!“, rief Harry zu Voldemort. Dieser zückte seinen Zauberstab. Harry wusste, dass er sich nicht weigern durfte, damit Voldemort ihn mit seinem Zauberstab töten konnte. Langsam hockte sich Harry hin und wartete darauf, dass ihn der Avada Kedavra-Fluch trifft. Doch dies blieb aus. Stattdessen merkte er, wie er von jemandem gestoßen wurde und er auf seinen Knien blieb. „Bleib da!“ Harry nickte und sah wieder nach vorne. Von dort unten fand er alles so groß und gespenstiger. Aus Reflexen schloss Harry seine Augen und wartete wieder. Harry hörte nur noch „Avada Kedavra!“ aus dem Mund Voldemorts, merkte ein kurzes Kribbeln und dann merkte er wie er fiel. Danach merkte er nur noch, wie er am Boden lag. Sofort wusste er, dass er den letzten Hokrux mit Voldemorts Händen zerstört hatte. Anscheinend merkte Voldemort dies selber, denn er schrie kurz auf und Hagrid – der Halbriese – rief seinen Namen. Harry öffnete leicht seine Augen. „Narzissa!“ „Ja mein Lord?“, fragte die Mutter von Draco Malfoy. „Sieh nach, ob er tot ist“, befahl Voldemort und Narzissa lief los. Als sie bei Harry war, kniete sie sich hin und blickte in seine grünen Augen. Plötzlich fing sie an zu flüstern. Allerdings nicht mit einem 'bösen', sondern mit einem sorgenvollen Unterton. „Lebt Draco noch?“, fragte sie Harry. Er wunderte sich, doch er nickte leicht. „Ja. Er ist in Sicherheit“, antwortete Harry der Todesserin. Sie lächelte kurz, stand auf und sah Voldemort an. „Er ist tot“, sagte sie trocken und kalt und lugte kurz zu Harry hinunter. Dieser lächelte kurz und tat wieder so als wäre er tot. Nach einer kurzer Zeit merkte er, wie er von jemandem hochgehoben wurde und sich, so dachte Harry das, die ganze Todesser-Gruppe auf den Weg nach Hogwarts bewegte. Harry wollte schon seine Augen aufmachen und gucken, wann siie da sind und wer ihn trug. Doch da blieben alle stehen und schwiegen. Er hörte nur nervöse, sowie ängstliche und traurige Stimmen – darunter drei bekannte Stimmen, nämlich die von Ginny, Ron und Hermine. Langsam öffnete Harry Potter seine Augen und war überrascht. Hagrid war derjenige, der ihn trug und gegenüber der Gruppe war die ganze Dumbledore Armee, sowie die Angehörigen der Hogwartsschüler, die Lehrer und die Schüler selbst. Alle standen nebeneinander – den Blick auf ihre Feinde und somit auch auf Hagrid, der den angeblich toten Harry Potter in seinen Armen hält. Nun richtete Harry seinen Blick auf den Halbriesen, der komischerweise Harrys Blick auffing und fast erschrak. „Harry? Du lebst? Wie kann das sein?“, fragte er Harry leise, welcher einen Finger auf seinen Mund presste und Hagrid damit deutete, dass er leise sein solle, was dieser auch verstand und nickte. Auf einmal ertönte Voldemorts Stimme und Harry zuckte zusammen. „Hört mir zu! Harry Potter ist TOT!“, rief der dunkle Lord und Harry hörte Ginny „Nein!“ rufen und sah, wie sie versuchte zu Voldemort zu laufen, wurde aber von Ron, Hermine und Molly Weasley davon abgehalten. Es schmerzte Harry seine Freunde, die inzwischen schon seine Familie geworden waren, so zu sehen. Kurz lehnte er sich zu Hagrid und flüsterte, so dass es die herumstehenden Todesser nicht bemerkten: „Lass' mich bitte mal runter Hagrid.“ Hagrid nickte und ließ ihn hinunter. Dieser trat aus der Menge und ging einige Schritte weiter zur Mitte, wo Voldemort stand. „Ach ja? Warum bin ich dann hier und stehe vor dir?“, fragte Harry diesen. Voldemort drehte sich um und starrte Harry an, hinter ihm war ein freudiges Kreischen zu hören. „Warum bist du nicht tot?“, fragte der dunkle Lord mit einem erstaunten Blick. „Hast du vergessen, was du mit meinen Eltern angestellt hast? Hast du vergessen, dass mich meine Mutter beschützt hat, sie deswegen gestorben ist und du aus mir einen deiner Hokruxe gemacht hast? Nun stell dir mal vor. Vielleicht hast du eben im verbotenen Wald deinen letzten Hokrux zerstört und den Schutzzauber meiner Mutter aufgehoben“, fragte und erklärte Harry. Voldemort erschrak und sein Gesicht wurde bleicher und weißer als es schon längst war. „Außerdem“, fing Harry wieder an, „Ist es schwachsinnig von dir beziehungsweise von euch, einfach so wegen mir Hogwarts anzugreifen. Deswegen sind viel zu viele dadurch gestorben. Egal ob von unsrer Seite oder eurer Seite.“ Zustimmendes Gemurmel war von der anderen Seite zu hören. „Schön, Potter! Was schlägst du vor? Was sollen wir machen?“, fragte der Zauberer den Schwarzhaarigen. „Du wolltest doch kämpfen! Also kämpfe auch!“, rief Harry und sah Voldemort an. Alle herumstehenden Leute schnappten nach Luft und starrten die beiden Duellanten an. Beide finden an in einem Kreis zu laufen und irgendwann wieder stehen zu bleiben. Auf einmal war es still, dann zückten beide Zauberer ihre Zauberstäbe. Harry Potter rief sofort „Expilliarmus!“ und Voldemort rief gleichzeitig „Avada Kedavra!“ und plötzlich flogen ein roter Lichtblitz aus Harrys und ein grüner Lichtblitz aus Voldemorts Zauberstab. Es sah so aus, als würde dies nicht aufhören, doch dann geschah das, was niemand so 'vorausgesehen' hatte. Der Zauberspruch, den Harry angewandt hat, war stärker als der Avada Kedavra–Fluch, den Voldemort benutzt hatte, und ließ Voldemorts Zauberstab in zwei Teile spalten. Voldemort fluchte kurz und kurz danach wurde er von Harrys Zauber getroffen und verschwand – endgültig. Die Hogwartsangehörigen fingen alle an zu jubeln und die Todesser disapparierten. Kaum hatte Harry den Mörder seiner Eltern und Professor Snape getötet, kamen Ron, Hermine und Ginny angelaufen und 'gratulierten' und umarmten ihn freudig. Mit vor 'leichter' Anstrengung und Stolz glänzenden Augen sah Harry zu der feiernden Menge. Es war schön und befreiend zugleich, gesiegt zu haben und den Mörder seiner Bekannten und Verwandten beim Duell gesiegt zu haben. Was niemand aber merkte, war dass noch einer der Voldemort-Anhänger, sozusagen Voldemorts andere rechte Hand – genauso finster und böse -, auf der Seite, auf der die Todesser waren, stand und alles beobachtete. Dieser Anhänger war der Einzige, der nicht geflüchtet ist. Dieser blieb noch einige Sekunden dort mit einem finsteren Blick stehen und verschwand dann so plötzlich, dass man nur noch einen leichten silbernen Schimmer in der Luft erkannte.
Kapitel 1 - Der vorletzte Tag:
Die Schatten wurden immer länger, je tiefer die Sonne war. Ein kühler, aber angenehmer Wind fegte durch die Lüfte und ließ die Baumwipfel erzittern. Irgendwo in der Nähe bellte ein Hund und am Himmel flogen die ersten Vögel, die schon im späten Sommer in den Süden fliegen. Gerade verschwanden die letzten Sonnenstrahlen am Horizont. Der Hund hörte auf zu bellen und lief zurück in das Haus. In einer der schwach beleuchteten Nebenstraßen der recht kleinen Stadt im Norden Deutschlands liefen drei schlanke und unterschiedlich große Gestalten herum. Diese trugen jeweils zwei Tüten in der Hand und gingen in einem recht schnellen Tempo weiter, um so schnell wie möglich aus dieser Nebenstraße herauszukommen. Langsam wurde die Straße und die Umgebung durch die Straßenlaterne an der Hauptstraße heller und 'wärmer'. An einer der vielen Kreuzungen, die es in dieser kleinen Stadt gab, bogen die vier Personen nach links ab und verabschiedeten sich kichernd. Die größte Person lief alleine mit ihren beiden Tüten die Hauptstraße entlang und blieb vor einem dunkeltürkisen, recht modernen Haus stehen. Von Außen sah es recht klein aus, allerdings wusste das Mädchen – man erkannte es an den langen Haaren und der weiblichen Figur –, dass das Haus im Inneren viel größer ist als es aussah. Langsam trottete das Mädchen durch den Vorgarten und ging in wenigen Stufen zur Vorveranda und der Haustür. Das Licht der Straßenlaterne fiel auf das karamellbraunhaarige Mädchen, welches in ihrer recht kleinen Handtasche nach dem Hausschlüssel suchte. Kurz darauf klimperte es in ihrer Handtasche und sie zog den Schlüsselbund heraus. An diesem hingen eine Menge verschiedener Schlüssel und einen von diesen wählte das Mädchen aus und steckte ihn in das Schlüsselloch. Sie drehte den Schlüssel und schloss die Tür auf. Sofort trat sie einen Schritt in das dunkeltürkise Haus, drehte sich ein wenig nach links und schaltete das Licht an. Bevor sie weiter in das Haus ging, wo sie noch immer mit ihren Eltern lebte, schloss sie die Tür hinter sich und lief danach schnell in das Wohnzimmer, welches unten in dem Erdgeschoss lag. Auch dort schaltete sie das Licht an, ging zu einem der beiden Sofas und legte ihre beiden Tüten hin. Plötzlich hörte sie die Treppe knirschen und blickte über die Schulter zur Tür, wo soeben ihr 45 Jahre alter Vater Matthew McCoy erschien und sie schief ansah und grinste. „Ach. Ist Miss Samantha Lilia McCoy auch endlich nach Hause gekommen?“, fragte er seine Tochter. Diese fing leicht an zu lachen und nickte auf seine Frage. „Ja, bin ich. Es ist doch noch nicht so spät“, antwortete sie und sah ihn zufrieden an. Jedoch bemerkte und sah Samantha den Gesichtsausdruck ihres Vater, den er immer aufsetzte, wenn sie nicht Recht hatte. Dieser Blick ließ sie immer und immer wieder verunsicherte. Deswegen ließ sie ihren grünen Blick zur Uhr schweifen, lächelte kurz verlegen und sah wieder zu ihrem Vater, der natürlich – wie Samantha festgestellt hatte – diesmal doch Recht hatte. „Upps. Dann geht meine Uhr doch falsch“, versuchte sie sich rauszureden und deutete dabei auf ihre weiße Uhr. Matthew schüttelte den Kopf, trat in das Wohnzimmer und trottete zum anderen Sofa, die dort standen, und setzte sich hin, während er noch immer seine Tochter beobachtete, die immer wieder in die Tüten guckte und herumkramte. „Wo wart ihr? Was hast du dir geholt? Hoffentlich nicht zu schreckliche Sachen“, fragte Matthew die siebzehnjährige Teenagerin, „Ich möchte nicht, dass du, wenn du in einigen Wochen achtzehn wirst, so aussiehst, als wäre meine Tochter schon dreizig Jahre alt!“ Samantha verdrehte die Augen und holte ein Teil nach dem anderen aus der Tüte. Zuerst holte sie ein türkisgrünes T-Shirt im Leopardenlook heraus, eine dunkelblaue Hotpant und noch weitere Hotpants und Tops, sowie Tanktops und Bandeaus in verschiedenen Farben. Als sie alles ausgepackt hatte, blickte sie zu ihrem Vater und fragte: „Und? Ist das alles so schlimm? Ich brauche doch noch etwas für den Sommer.“ Ihr Vater schüttelte mal wieder, stand auf und ging mit dem Bademantel, den er anhatte, zurück ins Schlafzimmer. Langsam packte Samantha ihre Sachen ein, nahm die Tüten, ging die Treppen hinauf und schlürfte in ihr Zimmer. Dort angekommen, stellte sie die Tüten auf den Boden, ging zum Schrank und öffnete ihn. Schnell holte sie ihre Schlafklamotten heraus, schmiss sie auf das Bett und und schloss die Schranktür. In wenigen Sekunden hatte sie sich umgezogen und legte sich in ihr bequemes Doppelbett und checkte, bevor sie schlafen ging, noch schnell ihre Nachrichten. Nachdem sie dies getan hatte, legte sie ihr Handy auf den Nachttisch und schloss ihre Augen. Samantha wurde durch ein nervtötendes Geräusch geweckt und blinzelte den Schlaf aus ihren Augen. Noch komplett müde stand sie auf und zog sich die neue dunkelblaue Hotpant und ein cremefarbenes Top an. Schon gleich nahm sie ihre Tasche mit, in der ihre ganzen Schulbücher waren, die sie in Silbertal – eine Schule für Magie und Zauberei in Niedersachsen im Deister – benötigte. Heute war der vorletzte Schultag des Schuljahres und da Samantha nicht gerade gut in der Schule ist und zudem auch noch eine Menge Ärger gemacht hat, wurde sie von dem Schulleiter Professor Meyer von der Schule geschmissen, was nicht gerade sehr erfreut war. Samantha hatte zu Hause immer behauptet, die Professoren und nicht sie haben Schuld daran, dass sie nichts versteht. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Mit ihrer schwarzen Schultasche ging sie die Treppen hinunter und in die recht große und geräumige, sowie moderne Küche. Unten warteten schon ihr zwölfjähriger Bruder Nicolas, ihre zweiundvierzigjährige Mutter Mary Sue und ihr Vater auf sie. Samantha's Eltern hatten einen nicht so 'netten' Gesichtsausdruck und sie wusste, was das Thema an diesem Morgen war. Es war höchstwahrscheinlich das Thema mit Silbertal und Samantha's Noten. Aber in Silbertal war sie nicht gerade die beste Schülerin des Süd-Hauses gewesen, aber da die Schüler dieses Hauses viel schlauer waren, fragte sich die siebzehnjährige noch immer, warum Professor Meyer sie in dieses Haus gesteckt hatte. Nun ja. Es sei ja ohnehin angeblich die Schuld der Professoren, dass Samantha so ist, wie sie ist und nicht, dass sie normalerweise allein die Schuld auf ihren Schultern trägt. Aber anstatt den Schulstoff, den sie nicht kann, nachzuholen, chattet sie lieber mit ihren Freundinnen, verbringt ihre Zeit im Wald oder bei einer Party, gegebenenfalls auch in einer Disco. Samantha sah ihre Eltern in die braunen und grünen Augen und versuchte zu lächeln. Aus den Augenwinkeln konnte sie ihren jüngeren Bruder höhnisch lächeln sehen. Na warte Nicolas! Nach der Schule kannst du was erleben!, meckerte sie ihn in ihren Gedanken an. Nicolas aber lächelte seine Schwester noch immer so an und so langsam ignorierte Samantha all das. „Samantha. Wir müssen mit dir reden“, fing ihre Mutter an. Kurz verdrehte Sam ihre Augen, merkte dann aber den mahnenden Blick von ihrem Vater. Normalerweise hatten sie eine sehr gute Beziehung zueinander, aber ab und zu war die jedoch nicht der Fall. „Was gibt es denn? Ach ja... Könnt ihr es schnell machen? Ich muss mich nämlich beeilen, damit ich noch nach Silbertal komme“, sagte Samantha und versuchte sich damit rauszureden, was definitiv nicht funktionierte. „Nichts da Fräulein. Du bleibst erstmal schön hier. Es ist wichtig, was wir dir zu sagen haben“, erklärte Matthew auf Deutsch ein wenig wütend. Samantha verdrehte ihre Augen und tat so, als würde sie das interessieren. „Professor Meyer hat uns einen Brief geschickt, in dem stand, dass du dich nicht ordnungsgemäß verhältst. Was hast du dazu zu sagen?“, fragte Mary Sue allerdings auf Englisch ihre Tochter, welche sofort ihre, ins Herz geschlossene, Antwort gab. „Das habe ich euch doch schon etliche Male erzählt! Hört ihr mir etwa nicht zu oder was?!“, fing Samantha an und bemerkte, dass ihr Bruder anfing fies zu grinsen und innerlich zu lachen, „Und du Nicholas...! Du kannst mal deine Fresse halten und nicht die ganze Zeit irgendwie zu lachen oder irgendwas anderes zu machen. Und sag jetzt nicht, du hättest nichts getan, denn das stimmt nicht!“ Schon fast außer Atem starrte sie ihren Bruder böse an und wandte sich dann ihren Eltern zu. „Was habt ihr dann mit mir vor?“, fragte sie wieder in einem entspannteren Ton als zuvor. Ihre Eltern sahen sich überlegend an und nickte gleichzeitig. „Wir haben lange überlegt und sind dem Entschluss gekommen, dass...“, fing Sam's Mutter an und wurde von Matthew 'unterbrochen': „Also, wir sind dem Entschluss gekommen, dass wir dich nach Hogwarts nach England schicken. Der Schulleiterin haben wir auch schon Bescheid gesagt.“ Samantha sah sie unglaubwürdig an und stutzte. So weit von meinen Freundinnen weg?! Das dürfen meine Eltern nicht machen! Außerdem müssten wir umziehen!, dachte Samantha und starrte ihre Eltern kopfschüttelnd an. „Das könnt ihr doch nicht machen! Was ist mit meinen Freunden? Habt ihr auch daran gedacht, dass wir dann umziehen müssen?“, fragte Samantha ihre Eltern frustriert und wütend, während ihre Eltern nickten. Sam blieb der Mund offen, schüttelte den Kopf und griff nach der Tasche. „Ich gehe jetzt mal. Bis nachher“, verabschiedete sie sich und disapparierte.
Kapitel 2 - Tag versaut:
Das leise Zwitschern der Vögel und das vom recht starken Wind erzeugtes Rascheln der Bäume und Büsche waren zu hören. Die noch wenigen und nicht wärmenden Sonnenstrahlen erleuchteten den ganzen Wald, in dem die Silbertal-Schule stand. Auf einer Stelle eines Weges saßen ein paar Vögel auf einer einzigen Stelle und schienen sich zu unterhalten. Doch als Samantha plötzlich dort hin apparierte, flogen sie auseinander und versteckten sich in den Baumkronen. Samantha ging mit ihrer Tasche den langen Weg, welcher aus Kies bestand und an beiden Seiten im Abstand von zwei Metern abwechselnd ein Apfel- und ein Birnenbaum standen zu der großen Schule und trat nach einigen Metern durch ein großes Tor mit der Aufschrift „Silbertal“ und trottete weiter den ungefähr vierzig Meter langen Weg zum Schulgebäude. Kaum war sie bei der großen Flügeltür angekommen, wurde diese aufgerissen und die zwei Mädchen, mit welchen Samantha am Abend zuvor in der Hans-Leopold-Straße, die Straße bei der Kreuzung, war, liefen ihr entgegen. „Samantha!“, rief eines der beiden Mädchen, welches kurze blonde Haare und blaue Augen hatte und die kleinste der kleinen Clique war. „Jule! Lea! Ihr wisst nicht was meine Eltern mit mir vorhaben!“, begrüßte Samantha ihre beiden deutschen Freundinnen und umarmte sie zur Begrüßung als sie bei ihr angekommen waren. Lea, das etwas größere, langhaarige, schwarzgelockte und braunäugige Mädchen, sah sie fragend an und legte ihren Kopf leicht schräg, so als würde sie einen Hund imitieren. Allerdings hatten Hunde einen Schwanz und einen sehr behaarten Körper, welchen Samantha's Freundin garantiert nicht hatte. Zu dritt in einer Reihe und Samantha mal wieder in der Mitte, gingen sie den langen Weg zur Schule entlang, während Sam von Lea zu Jule und wieder zurück starrte. „Heute Morgen kam ich in die Küche und meine Eltern sagten mir ernsthaft, dass sie mich, da ich ja anscheinend zu viel Ärger auf Silbertal mache beziehungsweise gemacht habe und Professor Meyer mich ja rausgeworfen hat, auf eine andere Schule schicken wollen“, erzählte ihnen die Karamellbraunhaarige und sah sie an. „Dein Ernst Sam?!“, fragte Jule schockiert und Samantha schüttelte ihren Kopf. „Nein. Eben nicht. Meine Eltern haben das gesagt.“ Ihre blondhaarige Freundin seufzte kurz und signalisierte Samantha, dass sie dazu nichts mehr zu sagen hatte. Nach einigen Augenblicken blieb Sam stehen und sah ihren Freundinnen hinterher. Diese bemerkten einige Meter weiter, dass ihre Freundin soeben stehen geblieben war und liefen zurück zu ihr. „Leute!“, fing Samantha mit einem verzweifelten Ton an, „Das ist ja nicht das Problem. Das Problem ist ja, dass es nicht hier in Deutschland ist.“ Jule und Lea sahen sich an und Lea ergriff dieses Mal das Wort. „Sam? Wo soll es denn sonst sein? In Timbuktu? Wenn diese neue Schule wirklich dort ist, dann hast du die Arschkarte gezogen.“ Jule starrte sie leicht mahnend an, doch als sie Samantha's 'strengen' Blick auffing, prustete sie los. „Was ist, wenn sie dort noch nicht einmal wissen, dass es Hexen und Zauberer, sowie überhaupt Magie, gibt!“, sagte Jule und lachte dabei weiter. Lea schloss sich dem Gelächter an und nickte leicht übertrieben. Dies fand Samantha alles andere als lustig, weshalb sie einfach los ging, ohne auf ihre Freundinnen zu achten. „Hey! Warte doch mal!“, riefen die beiden hinterher, doch Samantha ignorierte sie. Lea und Jule hielten ihre Taschen fest und liefen schnell Samantha hinterher. „Mensch Sam! Heute ist der vorletzte Schultag des Schuljahres, also Kopf hoch!“, verseuchte Jule ihre Freundin aufzuheitern, was nicht wirklich geholfen hat. Samantha drehte sich ganz ruckartig um, wodurch ihre Freundinnen sich erschraken und sich ansahen, und sah ihren beiden Freundinnen tief in die Augen. „Das ist ja alles schön und gut. Allerdings hast du beziehungsweise habt ihr vergessen, dass es nicht nur der vorletzte Schultag ist“, erklärte sie, während ihr grüner Blick von Jule, zu Lea und dann in den Himmel schweifte. Aus ihren Augenwinkeln sah sie die fragenden Blicke der beiden Mädchen und schüttelte den Kopf. „Es ist auch der vorletzte Tag, an dem wir uns noch sehen. Zudem könnt ihr mich dann auch nicht jeden Tag besuchen kommen.“ „Hä? Klar geht das“, warf Lea ein und kassierte einen nicht so netten Gesichtsausdruck von Samantha. „Jaaa! Natürlich“, sagte Samantha Kopfschüttelnd und Augenverdrehend, „Vor allem, wenn ich dann in England wohne.“ Samantha bemerkte die geschockten Gesichter ihrer Freundinnen, weshalb sie wieder weiterging, sogar schon fast lief, damit sie nicht noch mehr Ärger bekommt, nur weil sie ein wenig zu spät kam. Professor Meyer hätte sie nie geduldet, auch die anderen Lehrer nicht, vor allem weil Silbertal sozusagen eine Eliteschule für Hexen und Zauberer ist. Früher einmal wollte sie unbedingt auf die Schule und als sie wenige Wochen in Silbertal war, wollte sie schon wieder weg. Doch jetzt hat sie Freundinnen und gerade dann, wenn sie nicht gehen will, muss sie gehen. Samantha hörte nur noch die gedämpften Schritte ihrer Freundinnen und ging einfach weiter ohne zu merken und zu hören, dass Jule und Lea schon die ganze Zeit riefen, dass Samantha stehen bleiben soll. Aber spätestens als sie bei den Treppen, die zum Haupteingang führten, von ihnen eingeholt wurde, war sie wieder in der Realität. „Hm? Was war?“, fragte Samantha leicht irritiert, blieb vor der Treppe stehen, sah ihre Freundinnen an, welche den Kopf schüttelten, und lief schnell die Stufen hoch. Oben blieb sie vor der großen Flügeltür stehen und wartete bis Jule und Lea da waren, bevor sie in die Eingangshalle traten und auf ihre Zimmer des Süd-Hauses liefen, um sich für das 'Frühstück' und den Unterricht ordentlich zu kleiden. Schnell liefen sie durch die große, prächtige und recht modern ausgestattete Eingangs- und Haupthalle und bogen nach rechts ab, wo es zur großen Hütte des Süd-Hauses ging. Hoffentlich sind wir nicht zu spät, hoffte Samantha, denn noch einen Streit mehr mit Professor Meyer wollte sie wirklich nicht. Jule, Lea und Samantha liefen gemeinsam den recht langen Gang entlang und bogen manchmal nach links und manchmal nach rechts ab. Am Ende des dritten Flures, den sie betreten hatten, gingen sie eine Wendeltreppe hinunter und schoben eine recht schwere und dunkle Holztür auf, welche zum Hausraum des Süd-Hauses führte. Sofort sprinteten die Mädchen durch diesen Raum und zogen sich im Mädchenraum schnell die Schuluniformen an – einen knielangen Rock, eine dünne hellblaue Bluse und einen schwarzen Pullunder – und liefen mit ihren mit Bücher befüllten Taschen zum Frühstücksaal, wo sich schon viele der anderen Schüler versammelt hatten. Schnell huschten die Freundinnen durch die 'Gänge' und setzten sich an ihren schon längst eingepflanzten, oder auch eingespeicherten, Stammplatz. Die Silbertal-Schüler redeten wild durcheinander, bis sie ganz plötzlich ruhig wurden, zur Tür schauten und aufstanden. Auch Samantha, Jule und Lea standen auf, da dies schon reine Routine an der Schule war, wenn der Schulleiter den Saal betrat, dass man aufstand – aber auch nur aus reinem Respekt. Professor Meyer, der der Samantha von der Schule geworfen hatte, trat langsamen Schrittes den Haupteingang zwischen den Häusern Süd-Haus und Nord-Haus entlang und warf eiserne Blicke auf die Schüler, womit er schon gleich im ersten Jahr von Samantha ihren Respekt vor ihm 'einkassiert' hatte. Jedoch hasste Samantha diesen Mann so, dass sie ihm einen Fluch auf den Hals hätte hetzen können. Auch von den West-Haus-Schülern wurde er nicht gerade gemocht, was er selber überhaupt nicht versteht, weil sie angeblich seine Lieblingsschüler sind. Typisch Lehrer, die es nicht verdienten Lehrer an einer Schule zu sein. Noch immer ging Professor Meyer den recht langen Weg entlang und wurde weiter mit den Blicken der Schüler verfolgt als er sich an den Lehrertisch gesellte, allerdings stehen blieb, und sie alle ansah. „Setzt euch“, fing der Schulleiter an und sah von Haus zu Haus, „Heute habe ich euch einiges zu sagen.“ Mit der großen Pause, die er machte, sammelte er die Spannung der Neuigkeiten und Interesse der Schüler, durch welche auch Samantha endlich zuhörte, was der Professor anscheinend erreichen wollte. Mit fester und williger Stimme ergriff er nach gefühlten fünf Minuten das Wort und Samantha war geschockt. „Was ich euch jetzt zu sagen habe, wird wahrscheinlich für einige von euch schockierend und für andere erleichternd sein“, fragendes Gemurmel erhob sich im Saal und ließ die Schüler mit einer kleinen Handbewegung wieder ins Schweigen fallen, „Eine Schülerin aus dem Süd-Haus, welche eigentlich jeder kennen müsste, wurde wegen zu vielem Ärger mit den Lehrern und Schülern von Silbertal und den schlechten Noten, sowie schlechtem Verhalten von der Schule gewiesen.“ Langsam drehten sich alle zu Samantha, welche inzwischen die ganzen auf sie gerichteten Blicke auf ihrem Körper spürte, was ein wenig peinlich für sie war. Natürlich wusste jeder wer gemeint war, weswegen Samantha beinahe aus dem Saal gestürmt wäre. Doch sie konnte sich gerade so fangen, weil es sonst noch peinlicher für sie gewesen wäre. Zu diesem Zeitpunkt wäre sie jetzt doch lieber zu spät gekommen als pünktlich zu kommen und von allen Schülern angegafft zu werden. Noch immer starrten sie alle an, bis Professor Meyer das Buffet eröffnete. Da die meisten von Silbertal oft sehr viel aßen, griffen sie sofort zu und ließen ihre Blicke von Samantha ab. Endlich, dachte sich die Karamellbraunhaarige, welche sich ebenfalls bediente und ein Toast mit Lachsschinken, Kopfsalat und Meerrettich aß. Sie lugte kurz zu ihren Freundinnen, welche genüsslich ihr Brötchen mit Käse aßen. Komischerweise hatte Professor Meyer Samantha's Tag richtig versaut, indem er sie vor allen anderen Schülern Silbertals lächerlich gemacht hat. Kurz sah Samantha mit ihrem grünen Blick nach vorne zum Lehrerpult, sah allerdings den Schulleiter nicht mehr, weshalb sie sich wieder ihrem Frühstück widmete. Doch plötzlich bemerkte sie die ängstlichen Blicke von Jule und Lea und dass jemand hinter ihr stand. Die Karamellbraunhaarige war zwar neugierig, wer hinter ihr stand, allerdings wollte sie nichts riskieren und überstürzen. „Samantha Lilia McCoy. Komm bitte nach dem Frühstück in mein Büro“, hörte sie die dunkle und tiefe Stimme ihres Schulleiters und erschrak. Nun wusste sie warum Jule und Lea so geguckt hatten. Samantha stutzte und fing leicht an zu stottern, als sie ihn ansprach. „Aber Professor. Ich habe gleich Wahrsagen und da sollte ich nicht noch einmal fehlen.“ Um dem Schulleiter in die Augen zu schauen, damit er merken konnte, dass sie es ernst meinte, drehte sie sich um und war verwirrt. Fragend sah sie ihre Freundinnen an und fragte, wo der Professor geblieben wäre. „Du hast es echt nicht bemerkt, was? Professor Meyer ist weggegangen als du noch erzählt hast“, antwortete Lea, worauf sie von Jule ergänzt wurde. „Außerdem müsstest du langsam wissen, dass Professor Meyer nie lange bei einem bleibt und mit jemandem mehr als ein Satz redet, während noch andere zuhören können.“ Jule und Lea sahen sich und dann ihre Freundin an und fingen an zu schmunzeln. „Na toll. Dann darf ich eben gleich zu unserem lieben Herrn Schulleiter gehen“, sagte Samantha mit einem ironischen Unterton und versuchte zu lächeln, was bei ihr in solchen Situationen nicht so einfach ist. Mit einem letzten Bissen aß sie ihr Lachsschinkensalat-Toast auf, stand auf, nahm ihre Tasche und trottete, ohne dass die anderen Schüler sie bemerkten, aus dem Frühstückssaal gen Schulleiterbüro.